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Je höher die Direktzahlungen für Bauern sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie umweltfreundliche Praktiken anwenden. Reiner Zwang durch Gesetze bringt dagegen nichts, ergab eine Untersuchung.
Im Rahmen eines „Verhaltensexperiments“ wurden laut Kommissionsangaben 600 Landwirte aus drei EU-Ländern in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Ergebnisse sind übertragbar auf alle Landwirte. (Bildquelle: Höner)

Landwirte sind umso weniger bereit, zusätzlich freiwillige Beiträge für die Umwelt zu leisten, desto mehr verbindliche Auflagen sie erfüllen müssen. Sind die verpflichtenden Anforderungen jedoch ehrgeizig genug, gleichen die mit ihnen verbundenen positiven Auswirkungen auf die Umwelt den Rückgang der freiwilligen Maßnahmen mehr als aus.
Das geht aus einer verhaltenswissenschaftlichen Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission hervor, die diese soeben veröffentlichte. Untersucht wurde, unter welchen Bedingungen sich Landwirte eher oder eher nicht für die Einführung freiwilliger umweltfreundlicher Agrarpraktiken zusätzlich zu den vorgeschriebenen Auflagen entscheiden.
Je höher die Direktzahlungen seien, die die Landwirte erhielten, desto wahrscheinlicher sei es, dass sie solche umweltfreundlichen Praktiken anwandten, so die Wissenschaftler. Der Brüsseler Behörde zufolge ist die Verhaltenswissenschaft ein relativ neuer Ansatz zum Verständnis der Agrarpolitik in der EU, die sich traditionell auf Modellierung und andere Analysen stützt, um die Auswirkungen verschiedener politischer Optionen vorab zu testen.
Diese neuen verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnisse trügen dazu bei, die Wissensbasis zu erweitern. So könnten Politiken entworfen werden, die die Auswirkungen der Zahlungen auf den Beitrag der Landwirte zum Umweltschutz maximierten. Die Kommission verwies in dem Zusammenhang auf die nationalen Strategiepläne, die Mitgliedstaaten im Rahmen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu erstellen hätten.

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10/2021
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