Eichhörnchen leben mittlerweile nicht mehr nur im Wald, der rötliche Nager mit dem buschigen Schwanz hat die Stadt als Lebensraum für sich entdeckt. Mittlerweile fühlen sie sich häufig in der Stadt wohler als auf dem Lande, Eichhörnchen sind als neue Stadtbewohner auch in den großen Metropolen gerne gesehen.
Vom scheuen Wildtier zum neugierigen Parkbewohner
Waren es früher vereinzelte Tiere, die man im Park oder den Grünanlagen beobachten konnte, gehören Eichhörnchen mittlerweile zum Stadtbild dazu. Dabei siedeln sie sich besonders gerne in den Großstädten an. Dass sich das Nagetier an die neuen Lebensumstände angepasst hat und den Stadtpark neuerdings der freien Natur vorzieht, hat mehrere Gründe und einige Vorteile für das Eichhörnchen.
Im Wald leben die natürlichen Feinde des Eichhörnchens, z.B. Marder und verschiedenen Greifvögel. Diese Gefahr besteht im Lebensraum der Stadt eher weniger, auch werden hier die Nester der Nagetiere in den Baumkronen nicht bei Holzrodungen im Frühjahr und Herbst vernichtet. Auch die Futtersuche gestaltet sich für die neuen Stadtbewohner einfacher. Bucheckern, Eicheln und die verschiedenen Nusssorten werden von den Eichhörnchen besonders gerne gefressen. Während der Wald auf dem Land häufig als Monokultur bewirtschaftet wird, setzen sich die Baumbestände in den Grünanlagen und Parks der Stadt aus verschiedenen Sorten zusammen. Zusätzlich sind die Bäume hier unterschiedlich alt, was sich positiv auf den Ertrag auswirkt. Sollte es in der Stadt für die neuen Bewohner einmal zu wenig Futter geben, haben die Eichhörnchen die Möglichkeit, sich an Vogelhäuschen und anderen Futterstellen zu bedienen.
Eichhörnchen haben im Wald fast keinen Kontakt zu Menschen und sind daher eher scheu und zurückhaltend. In der Stadt entsteht dieser Kontakt fast automatisch. Sie werden in den Parks gefüttert und sind dadurch wesentlich zahmer. Anders als in Großbritannien gibt es in Deutschland keine Bestandsprobleme. Dort wurde das rote Eichhörnchen fast ausgerottet, weil man Schäden im Wald befürchtete. Mittlerweile gibt es dort Probleme mit den Grauhörnchen, die aus Nordamerika eingeführt und gezielt angesiedelt wurden.
Das Eichhörnchen bringt als neuen Stadtbewohner gute Voraussetzungen mit, um in diesem Lebensraum heimisch zu werden. Es hält keinen Winterschlaf, ist neugierig und flexibel und passt sich den äußeren Umständen an.