Der Sommer 2018 war für die europäischen Landwirte verheerend. In weiten Teilen Mitteleuropas fielen bis zu 80 % weniger Niederschläge als normal, und die Temperaturen stiegen auf rekordverdächtige Werte. In den nordischen Ländern brachen Waldbrände aus, und in weiten Teilen des europäischen Kontinents fielen die Ernteerträge so niedrig aus wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Aber das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Auch im Sommer 2019 und 2020 kehrten in weiten Teilen Europas Trockenheit und steigende Temperaturen zurück. Eine neue Studie zeigt nun, dass diese mehrjährige Dürre einen neuen Maßstab gesetzt hat und sich selbst die unwillkommene Krone als intensivstes Dürreereignis für Europa in den letzten 250 Jahren aufgesetzt hat.

Bei der Durchsicht von Klimaaufzeichnungen, die bis ins Jahr 1766 zurückreichen, entdeckten die Forscher, dass die europäische Dürre von 2018 bis 2020 in ihrer Intensität beispiellos war und mehr als ein Drittel des Kontinents für mehr als zwei Jahre abdeckte. Anhand von Klimamodellsimulationen zeigen die Forscher, dass sich Europa auf immer längere und ähnlich intensive Dürren einstellen muss, die im mittleren Emissionsszenario bis zu acht Jahre und im schlimmsten Fall bis zu 25 Jahre andauern können. Abmilderungs- und Anpassungsmaßnahmen werden entscheidend sein.

„Das Dürreereignis 2018-2020 könnte als Weckruf für die Agrarpolitik betrachtet werden“, schreiben die Forscher in ihrer Veröffentlichung in der Zeitschrift Earth’s Future.